Mal was neues. Zu den klar verständlichen deutschen Texten des gesamten Spektrums von Sozialkritik bis hin zu Lyrics der Sorte "Mjam, Mjam": "Mein roter Mund auf deinen kalten blauen Lippen", "Zwischen deinen kalten Schenkeln liegt mein Paradies" ("Geisterhaus") bekommt man sägende Gitarren und druckvolles Drumming serviert, garniert mit ein wenig Elektronik. Das liest sich jetzt zwar alles irgendwie wie schon 1000x dagewesener Hardcore, klingt aber trotzdem eigenständig. Die Aggression kommt gut rüber, der Sänger gibt sich alle Mühe, die Produktion geht in Ordnung, was will man mehr. Andernfalls verpasst man aber auch nichts weltbewegendes.
7,5 (BAD PEON)

Der arme Arjen hat ein Problem: sein erstes AYREON-Album "The Final Experiment", denn dieses irgendwie noch zu toppen, dürfte fast unmöglich sein. Nach dem musikalischen Totalflop seines zweiten Werkes "Actual Fantasy" besann sich der Meister wieder zurück auf bewährte Erfolgsrezepte: unzählige Gast-Musiker, sowohl auf instrumentaler, als auch auf gesangstechnischer Ebene. Ein gigantisches Cover-Artwork ziert das Doppelalbum und lässt großes erwarten. Ein Blick auf die Liste der mitwirkenden Musiker regt die Fantasie an: Fish, Anneke v. Giersbergen, Damien Wilson etc. - ein Allstar-Aufgebot der Sonderklasse. Nach intensiven Beschallungsmaßnahmen meinerseits muß man zu der Feststellung gelangen, daß "Into The Electric Castle" im Vergleich zum Vorgänger zwar wieder eine 400%ige Steigerung darstellt, "The Final Experiment" allerdings unerreicht bleibt. Das ist schade, denn hätte sich Arjen nicht in einigen Songs mit viel zu langen Passagen verzettelt, die stellenweise geringfügige Anleihen von Langeweile oder einfach nur Hintergrundbeschallung aufkommen lassen, hätte daraus ein wirklich großes Album werden können. So fällt dann auf, daß gerade die kürzeren Stücke wirklich gut sind: "The Decision Tree" und "Across The Rainbow Bridge" sind auf jedenfall unanfechtbare Höhepunkte der ersten CD, die zweite ist aber besser: das von Anneke gesungene "Valley Of The Queens" hat Gänsehautcharakter, auch "Tower Of Hope" und "The Castle Hall" bieten klanglichen Hochgenuss. Es ist also keineswegs so, daß "Into The Electric Castle" schlecht wäre. Nein. Es lädt durchaus zum Verweilen ein. Aber zu einem Klassiker fehlt letztendlich das vielzitierte "i"-Tüpfelchen. Wer wahrhaft säkulare Klangdimensionen erleben will, muß zu PINK FLOYD greifen.
9,0 (PIRATE QUEEN)

Jaja. True-Metal ist in. Ziemlich IN. In einigen Reviews diverser Magazine und Webzines stand zu lesen, ob das wohl die neuen MAIDEN wären. Ähnlichkeiten sind zwar nicht von der Hand zu weisen, aber letztendlich beschränkt sich das ganze im Großen und Ganzen nur auf die vor allem bei schnelleren Stücken ziemlich Dickinson-ähnliche Stimme und das hervorragende Gitarrenspiel. Gesamtmusikalisch gesehen könnte man DESTILLERY als Mischung aus IRON MAIDEN, SACRED STEEL und HAMMERFALL sehen. Und zwar als ziemlich geile! Beim ersten Durchgang konnte ich wirklich nicht glauben, daß dies ein Debütalbum ist, noch dazu eins aus Deutschland. Egal, was man Euch erzählen will: DESTILLERY rulen. Mit "The View" und "Heavy Metal" hat man zwei unsterbliche Klassiker an Bord, "Hope Is A Frame" könnte wirklich von den Eisernen Jungfrauen in ihrer Hochphase stammen, "Intentions" - ach was sag' ich da - DIESES ALBUM BRAUCHT MAN! Wenn diese Band nicht bald in einem Atemzug mit diversen Szenegrößen genannt wird, fress ich 'nen Besen! Anspieltip: "The View" - Bruce Dickinson in Topform ;-) und natürlich "Heavy Metal". KAUFEN! KAUFEN! KAUFEN!
8,5 (THE MIGHTY SCI!)

Kaum hatte ich dieses Theater der Erlösung in meine brandneue JBL-Heimkinoanlage eingelegt, wollte es fortan nie wieder dort raus und brachte einem gebannt lauschenden Mighty SCI eben jene Erlösung, die der Titel da verhieß. Es galt, den nicht nur von uns hochgelobten Vorgänger "Vain Glory Opera" zu toppen, und sie haben es fürwahr getan! Nach einem symphonischen Klavier-Intro mit Chorgesang fetzt der gewaltige Opener "Babylon" in bester Hyperspeed-Manier los und entlässt den Hörer mit der Frage, ob denn jetzt Michael Kiske bei EDGUY singt. Stimmbandakrobat Tobias Sammet hat seinen Teutonen-Dialekt wieder etwas weiter in den Hintergrund treten lassen und klingt deshalb noch überzeugender als auf "Vain Glory Opera", was allerdings zu Lasten der Eigenständigkeit geht. Auch der Midtempo-Stampfer "Headless Game" überzeugt durch einen fantastischen Refrain und tollen Chören. SAVATAGE-Einflüsse dann beim Gigantenstück "Land Of The Miracle" - bessere Kanon-Gesänge bringen auch die Jungs um Jon Oliva nicht hin (Ihr wißt schon - der Mann, bei dem man nie weiß, ob er gerade von Genie oder doch vom Wahnsinn befallen ist). "Wake Up The King" klingt mehr nach STRATOVARIUS als diese selbst. Auch "Holy Shadows", "Falling Down", "Arrows Fly", "The Unbeliever" und die tolle Ballade "Another Time" können ohne weiteres überzeugen. Der Kracher schlechthin folgt am Ende. Beim fast 13minütigen Titeltrack ziehen EDGUY nochmal alle Register ihres Könnens und fahren nochmal alle Trademarks auf: bombastische Chöre, tollen Instrumentierung, triumphaler Gesang und bei aller Eingängigkeit niemals Langeweilige. Auf dem limitierten Digipack gibt's zwei Bonustracks: "For A Trace Of Life" in einer (guten) Akkustikversion und "Walk On Fighting" live. Tolle Sache - braucht man allerdings nicht zwingend. Da wären eigentlich fette 9,5 drin gewesen, was aber durch ein (kleines) Manko vereitelt wird: EDGUY klingen auch auf ihrem dritten Album noch nicht wirklich eigenständig. Macht nichts. Für mich eines der besten HELLOWEEN/STRATOVARIUS-Alben aller Zeiten :)
9,0 (THE MIGHTY SCI!)

Was SLAYER mit Dave Lombardo verloren haben, hat man spätestens auf dem 95er GRIP INC-Album "Power Of Inner Strength" gemerkt: Hier reiht sich Genickbrecher an Genickbrecher, Hymne an Hymne, und Orgien von Double-Bass brechen über den Hörer herein, ohne dass die geringste Langweile aufkommen würde. 1997 dann "Nemesis". Für mich DAS Thrash-Album der 90er schlechthin. Hier gibt es neben weiteren genialen, in sich geschlossenen und perfekten Vollgas-Hymnen wie "Pathetic Liar" erstmals auch ruhigere Töne, die Dave Lombardo dann aber mit seinem einfach nur göttlichem Drumming immer wieder in Millionen Scherben zerspringen lässt, und das alles vor einer beeindruckenden Klangkullise aus massig Gitarren, Bass und dezenten Keyboards. "Code Of Silence" sei hier als nur ein Beispiel genannt.

Die Stilistik von "Solidify" unterscheidet sich ein gutes Stück von der von "Nemesis". Konsequent durchgedrückte Prügelorigen gibt es hier fast überhaupt nicht mehr. Dave Lombardos Genius schimmert zwar an allen Ecken und Enden unterschwellig durch, ist aber nicht mehr so dominant wie auf den vorhergehenden Scheiben. Ergo sind auch die einzelnen Songs langsamer geworden. Der Trend geht hier dafür in Richtung "Mehr Groove", was auch recht gut ankommt. Das wirkt sich dann z.B. dadurch aus, dass der Bass jetzt eine wesentlich tragendere Rolle spielt und dementsprechend in der makellosen Produktion auch um einiges lauter abgemischt wurde. Manche Songs wie z.B. "Human?" fallen zwar vollkommen aus dem Rahmen, und ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, GRIP INC. solchen ruhigen, melodischen Stücken zuzuordnen, aber nun ist es eine Tatsache: GRIP INC. können auch anders! Natürlich hat man nichts verlernt und bei Songs wie "Verräter (Betrayer)" bieten GRIP INC. immernoch atemberaubende Nackenbrecher, die sich gewaschen haben und die denen der aktuellen Thrash-Konurrenz in nichts, aber auch wirklich absolut überhaupt gar nichts, nachstehen. Etwas unglücklich wurde dagegen "Bug Juice" plaziert. Dieser stellenweise irgendwie Flamenco-artig anmutende instrumental-Song wurde als letztes auf die CD gepresst, und als Rausschmeisser bevorzugt man doch allgemein die etwas deftigere Kost... Macht aber nix, schliesslich wird sich das Ding wohl eh jeder im endlos-Modus anhören :) Also, Jungs und Mädels, K.A.U.F.E.N.!
9,5 (BAD PEON)

Selten hat ein Albumtitel so gepasst wie dieser hier. Im wahrsten Sinne des Wortes präsentieren uns IN THE WOODS auf ihrem dritten Longplayer ziemliche strange Nummern. Ruhige Musik, die desöfteren an Bands der Marke KATATONIA erinnert, eine Atmosphäre, die düster, dunkel, aber auch irgendwie faszinierend und geheimnisvoll ist. Einen Song herauszuheben, würde das Fließen des Gesamtwerkes nur unnötig stören und wer ein wenig Zeit mitbringt und auf Psycho-Träumereien steht, wird hier das Paradies finden. Ein tolles Album, weit weg vom derzeitigen True-Metal Einerlei, wenngleich mir der Vorgänger "Omnio" auch um einiges besser gefallen hat. Übrigens verehrt die Band PINK FLOYD, was sie schonmal ziemlich symphatisch macht. Bildet Euch 'ne Meinung, indem er mal reinhört.
7,5 (PIRATE QUEEN)

War das Debütalbum von HELLOWEEN-Mitbegründer Piet Sielk durchaus noch als Spaß-Projekt zu verstehen, wurde Piet vom Erfolg des Albums selbst überrascht. "Atlantis Falling" entwickelte sich sogar zu einem kleinen Hit, und so ist es kaum verwunderlich, daß aus IRON SAVIOR zwischenzeitlich eine echte Band geworden ist, der BLIND GUARDIAN's Hansi Kürsch aus Zeitgründen nicht mehr beiwohnen kann, die aber von Kai und Piet mit den neuen Mitstreitern Jan Eckert, Andreas Kück und Dan Zimmermann dafür umso energischer angetrieben wird. War das Debüt nichts weiter als guter Durchschnitt, regieren auf "Unification" massenweise Hits, die man am besten als (meist) eigenständige Mischung aus GAMMA RAY, alten BLIND GUARDIAN und JUDAS PRIEST (zu "Defenders Of The Faith"-Zeiten) beschreiben kann. 15 Songs bieten wirklich viel fürs Geld, auf dreien singt Kai höchstselbst, was kein Wunder ist, hat er ja auch selbst geschrieben. "Deadly Sleep" ist ein GAMMA RAY-Brecher der Oberklasse, die Ballade "Forevermore" genial und das HELLOWEEN-Cover "Gorgar" teilweise komplett neu bearbeitet. Doch Piet kann durchaus mithalten. Stücke wie "Coming Home", "Forces Of Rage", "Brothers (Of The Past)", "Prisoner Of The Void" und "Unchained" laden zum mitgröhlen ein, sind Melodic-Hits, die alles geben. Kein Zweifel - IRON SAVIOR schwingen sich zu einem festen Bestandteil deutscher Qualitätsmerkmale auf. Am Ende wartet noch eine gelungene Interpretation von BLACK SABBATH's "Neon Knights" und ein Stück der Newcomer-Band EXCELSIS auf den geneigten Hörer. KAUFEN!
9,0 (BATTLE ANGEL)

Bereits mit dem letztjährigen Mini-Debüt von diversen dunklen Seiten in die Hölle gelobt, veröffentlichen ISHTAR (nicht zu verwechseln mit GATES OF ISHTAR!) nun mit "Krig" ihr erstes Album. Und wenn ich nicht vollkommen falsch liege, dürfte dieses rasende Black Metal-Inferno durchaus nicht wenige Fans finden. Als eine fabelhafte Mischung, die desöfteren an eine Mischung aus DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH und vielleicht noch EMPEROR erinnert, blasten uns die Schweden in düstere Hemisphären. Mit "De Svarta Följeslagarna" haben die finsteren Krieger sogar einen eingängigen HIT am Start, "Damnation" könnte dem Gekreische nach tatsächlich von CRADLE OF FILTH sein, gelegentliche Keyboard-Fragmente lockern die Stimmung auf und wäre die Scheibe besser produziert, könnten ISHTAR durchaus mit oben genannten Stars mithalten.
8,5 (THE MIGHTY SCI!)

Irgendwoher ertönt 37 Minuten lang Gegrunze und undefinierbarer Instrumentenkauderwelsch, der mich daran erinnerte, daß mir früher mal wegen Bandsalat desöfteren Kassetten im Uralt-Rekorder abgeraucht sind. Nun - lieber Bandsalat als Bandwurm. Bin aber trotzdem erst nach knappen 45 Minuten darauf gekommen, daß mir da jemand die neue MANES-CD in den CD-Player geschoben hatte. Bei diesen wilden Sexorgien auf dem Cover und schweinegeilen Songtiteln wie "Ulen Liv Ligger Landel Ode" (Ulen, lass den Landodel liegen), "Under Ein Blodraudmaane" (Unter einer Muschi mit Monatsblutung), "Til Kongens Grav De Dode Vandrer" (Der Graf der toten Wanderer hat Inkontinenz) und "Min Irone Slar Lil Evig Lid" (Wie lange dauert denn dieses Lied noch?) gerät der gemeine Black-Metal Fan in einen Dauerorgasmus, welcher unweigerlich damit endet, daß am Schluß nur heiße Luft kommt. Das könnte aber auch ein Furz gewesen sein, denn der Sänger braucht derartige Laute ja für sein Mikro.
5,0 (THE MIGHTY SCI!)

Spätestens mit diesem Release dürften MANOWAR einen Anspruch auf einen Heldenplatz in der Valhalla inne haben. Dafür werde ich persönlich sorgen! MANOWAR wurden am 01.02.1999 von mir persönlich heilig gesprochen. Das haben bisher nur PINK FLOYD, JUDAS PRIEST und ABBA geschafft. "Hell On Stage Live" ist eines der gewaltigsten Live-Hinterlassenschaften der Metal-Geschichte. Ein Jahrhundert-Album. Ach was sag' ich - ein JAHRTAUSENDWERK! Dieses Monster hat sich ohne Gegenstimmen fürchten zu müssen einen Platz zwischen "Staying A Life", "Priest In The East" und "Ghost In The Ruins" verdient und sollte es irgendein posiger Whimp wagen, dem zu widersprechen, werde ich ihm eine "Fistful Of Metal" ins Gesicht schlagen und die Totenkopfflagge auf ihm hissen. Ich sag nur "Gates Of Valhalla", "Metal Daze", "Dark Avenger", "March For Revenge", "Bridge Of Death", "William's Tale", "Guyana (Cult Of The Damned)" - WAS?!? Ihr seid noch nicht im Koma? Hier die Tracklist der zweiten CD: "The Warriors Prayer" (von ca. 12 Millionen Spaniern im Chor gesprochen), "Blood Of The Kings", "Sting Of The Bumblebee" (Ihr wißt schon: zwei Menschen auf dieser riesigen Welt können dieses Stück auf der Gitarre spielen und Joey DeMaio spielt es auf dem BASS!), "Heart Of Steel", "Master Of The Wind", "Outlaw", "The Power", "The Crown And The Ring" (Chor klingt noch gewaltiger als die Studio-Version!) - ja! DAS IST HEAVY METAL. DAS SIND KLASSIKER! Das sind DIE KINGS OF METAL! Hallo? HAAAAAAAAALO? Wo seid Ihr denn? HAAAAAAALLLLLLOOOO? Ach - da unten liegt Ihr... ähm... ich wollte nur noch sagen, daß es auf der Bonus-Single noch "Kings Of Metal", "Metal Warrios" und "Herz Aus Stahl" (KULT! KULT! KULT!) gibt. Wer den Genuß von sovielen Klassikern auf einmal trotzdem überlebt hat, sollte mindestens zwei Tage nicht mehr aus dem Haus gehen. Es ist kalt draußen. Und mit offenem Mund holt man sich da ganz schnell Halsschmerzen. Aber was nicht tötet, härtet ab. Und MANOWAR-Fans sind die härtesten! Keine Frage. Wer dieses Ding nicht hat, hört nicht Metal.
10,0 (THE MIGHTY SCI!)

Das langerwartete dritte Album der Seattler Prog-Metal-Thrasher geht gemessen am Härtegrad als Mischung der ersten beiden durch. Musikalisch ist man wieder etwas eingängiger geworden, der Sound ist kompakt und gut produziert. Insgesamt klingt das Album etwas unterkühlt, was auch an den etwas zu glattpolierten Drums klingen mag, hauptsächlich wohl aber an textlicher Hoffnungslosigkeit und zu vielen Fragen an Gott und die Welt. Was ich damit sagen will: NEVERMORE suchen auf "Dreaming Neon Black" irgewie nach dem Sinn des Lebens, was damit endet, daß ich als Frohnatur nur schwer Zugang zu diesem Power-Kraftwerk finden kann, über dem eine seltsame Düsternis liegt, welche durch gelegentliche TYPE O NEGATIVE-Gesangsstrukturen im Titeltrack noch verstärkt wird. Nach mehreren Durchläufen muß der Hören auch feststellen, daß er auf herausragende Höhepunkte à la "What Tomorrow Knows" oder "The Sanity Assasin" leider vergebens warten muß. Hat allerdings auch etwas positives an sich: das Album kommt, wie bereits erwähnt, auch deshalb sehr kompakt daher. Nachdem ich nach dem 10. Durchlauf immer noch nicht mit neon-schwarzen Träumen warmgeworden bin, hab ich mir jetzt das SANCTUARY-Debüt "Refuge Denied" aufgelegt. Übrigens: den Titeltrack kann man sich auch als MP3 irgendwo runterrippen =)
8,0 (THE MIGHTY SCI!)

Andreas Marshall auf dem Wege der Besserung: zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein Cover-Artwork ohne Thron. Schaut zwar nicht schlecht aus, gehört aber auch nicht zu den besten von ihm. Ich war ja ziemlich neugierig auf die dritte True-Metal Scheibe aus dem Hause NOCTURNAL RITES, denn die letzte hatte schon einiges an Hits zu bieten. Leider konnte die Produktion da nicht so ganz mithalten und so wie's gerade aussieht, hat man immer noch am gleichen Problem zu kämpfen: die Stücke könnten mit einer wuchtigeren, klareren Produktion deutlich mehr kicken. Die Jungs werden ja fälschlicherweise wegen des ähnlichen Stils mit HAMMERFALL vergleichen, teilweise werden sie sogar als Plagiat verrissen. Aber das stimmt nicht, denn NOCTURNAL RITES haben bereits drei Alben veröffentlicht und waren über ein Jahr vor ihnen auf dem Markt. Eine Melodic-Mischung irgendwo zwischen IRON MAIDEN und EUROPE. Hab ich sowas in letzter Zeit nicht schon öfters erzählt? Keine Ahnung, aber so langsam glaube ich, geht dem True Metal-Szene schon wieder die Puste aus. Irgendwie hat mir das letzte NR-Album besser gefallen. Vielleicht liegt's aber wirklich nur an der Produktion... ja... was soll man noch sagen: tolle Melodien, tolle Gitarren, gute Riffs - mehr aber nicht. Dann schon lieber EDGUY, IRON SAVIOR und DESTILLERY, die haben wenigstens heimlich irgendwo 'ne Hitfabrik gemietet.
8,0 (THE MIGHTY SCI!)

Wenn es einen Stilbereich im Metal-Genre gibt, der zwar ständig präsent war und immer noch ist, jedoch mit Veröffentlichungen ziemlich geizt, dann trifft das zweifelsfrei auf den Bereich Doom zu. Durch BLACK SABBATH salonfähig gemacht, von unzähligen SABBATH-Clones am Leben erhalten, war der Doom nie wirklich tot, aber auch schon längst nicht mehr in aller Munde. Nun, von Bands wie ST. VITUS oder CANDLEMASS ist nicht mehr allzu viel übrig, CATHEDRAL halten die Fahne vermutlich in alle Ewigkeiten hoch, das war's dann aber. Doch zahlreiche wirkliche Underground-Bands wie eben SOLSTICE geben den Fans immer neue Nahrung und erhalten das Erbe längst vergangener Zeiten hoch. Leider schaffen es die Engländer auch auf ihrem neusten Studioalbum nicht, aus dem guten Durchschnitt herauszutreten und ein wirklich überzeugendes Werk abzuliefern. Vieles auf "New Dark Age" klingt interessant, wurde teilweise aufgelockert (Mittelalter-Klänge usw.), doch das Material klingt nicht ausgereift genug, um in der Liga oben erwähnter Doom-Größen im Vorprogramm auftreten zu dürfen. Alles in Allem ist für Doom-Fans Anchecken Pflicht, das mit dem Kaufen würde ich mir aber zweimal überlegen. Anspieltip: "The Anguine Rose".
7,0 (ALIEN)

Ein gigantisches, wenn auch ziemlich klischeehaftes Fantasy-Artwork lädt schonmal zum Verweilen auf demselbigen ein und ist somit das ideale Intro für eine Zeitreise ins Paralleluniversum der Träume. Nach einer Symphonic-Einleitung, die auch als Titeltrack von Braveheart hätte durch gehen können, sorgt schonmal der Opener "Fear The Force" für eine waschechte Überraschung. Deutlich härter als erwartet, aber immer noch zutiefst AOR-tauglich, präsentieren uns TEN einen hammermäßigen Anfang. Gary Hughes überzeugt wie immer mit süperbem Gesang, die Blues-Gitarren von Vinny Burns und John Halliwell duellieren sich zur Extase, der Titeltrack fräst sich in die Gehörgänge - doch damit längst nicht genug. "Red" geht schon fast als THIN LIZZY-Nummer durch und "We Rule The Night" ist einer der besten Melodic-Kracher, welche jemals geschrieben wurden. "Spellbound" ist eine gewaltige Hitfabrik und ein gefundenes Fressen für Anhänger melodisch-eingängigen Hardrocks der Sonderklasse. Zusammen mit dem WESTWORLD-Debüt das bisher beste Melodic-Output des noch ziemlich jungen Jahres und wer gerade Wolfgang Hohlbein's "Märchenmond"-Opus liest, hat den idealen Hintergrund-Soundtrack gefunden.
9,0 (PIRATE QUEEN)

Hossa! Mit sowas hätte ich nun wirklich nicht gerechnet! Diese Band ist der totale Hit und das Album der totale Wahnsinn - oder umgekehrt! Astreine, transparente und mächtig druckvolle Produktion, herrliches Gitarrenspiel, abwechslungsreiches Songwriting, ein Gesang, der sich zwischen Black-/Dark-Metal und klaren Passagen hin- und her bewegt und eine groovige Rhythmusmaschinerie ergeben ein Dark-Metal Highlight allererster Sahne, welches in einer Reihe mit sämtlichen Szene-Größen steht. Stilistisch betrachtet, haben THIRDMOON eigene Wege gefunden, die sich irgendwo mit den Melodien von MOONSPELL's "Wolfheart"-Meisterwerk und den eruptiven Schwarzmetallhymnen von DIMMU BORGIR oder EMPEROR treffen. Leute! Eine weitere Steigerung zu ihrem '97-Debüt "Grotesque Autumnal Weepings", ein Album, welches Österreich entgültig in den Analen der Metalgeschichte manifestiert. Hört Euch den gewaltigen Opener "Atlantis" an, welcher sämtliche Muskeln unwillkürlich zum Zucken bringt oder den außerirdischen Titeltrack (mit Prolog bitte!) - wer ein Brett braucht, bekommt mit diesem Teil auch gleich die Nägel dazu. Gratuliere!
9,5 (THE MIGHTY SCI!)

Während die Semaphore-Erstauflage 1998 irgendwie unter ging, die Presse das Album grade so als "gut" abstempelte und die Nürnberger Plattenfirma plötzlich pleite ging, landeten WEISSGLUT irgendwie bei Sony und plötzlich regnete es überall Höchstnoten und Lobpreisungen. Was war geschehen? Majorbonus? Verschwörung gegen Independent-Labels? Nein - WEISSGLUT hatten bei der Neuauflage des Albums tatsächlich noch zwei neue Songs mit draufgepackt und ganz nebenbei war ein Megahit mit dabei: "Unschuldsengel" läuft mittlerweile in allen Rockdiskos Germaniens rauf und runter, gepaart mit einer Werbekampagne ihres Labels und notorischer Überbewertung dieses Albums kommen so gewisse Zweifel an der Ehrlichkeit einiger Redakteure auf. Sicherlich ist "Unschuldsengel" ein wahrhaft gelungenes Stück Hartmetall, sicherlich haben WEISSGLUT gute Texte, die ausnahmsweise nicht an RAMMSTEIN oder die ONKELZ erinnern. Sicherlich klingen WEISSGLUT mit einer Mischung aus Gothic- und Deutschrock erfrischend anders. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die meisten Songs alle gleich klingen, nahezu keinerlei Überraschungen bieten und auf Dauer eintönig wirken. Ich fand es auf jedenfall anstrengend, "Etwas kommt in Deine Welt" komplett durchzuhören. Und das liegt wie erwähnt nicht immer an der Qualität des Materials, sondern an mangelnder musikalischer Abwechslung. Warten wir auf den Nachfolger.
8,0 (THE MIGHTY SCI!)

Im allgemeinen True-Metal Trend wird ja in letzter Zeit so allerhand an die Oberfläche gespült, aber bei WYVERN wünscht man sich doch lieber, sie wären in den Tiefen der Meere geblieben und hätten dort weitergeübt, bis sich ihr Können auch auf das Songwriting ausgeweitet hat. So sehr man sich auch bemüht (bombastische Chöre im Opener "Metal Maraud") - es bleibt bei unterdurchschnittlichem Songwriting, welches "gekrönt" wird durch eine Frontgurke, sie so falsch liegt, daß man denkt, hier wird absichtlich stets falsch gesungen. Hoffentlich lassen sich die Jungs mit ihrem nächsten Album lange genug Zeit, bevor sie sich frustriert auflösen, denn gute Ansätze sind zu Genüge vorhanden und auf der instrumentalen Seite gibt's für ein Debütalbum auch nichts zu meckern. Das beste an "The Wildfire" ist auf alle Fälle das kultig-geniale Coverartwork, bei dem ich mich doch tatsächlich fast bepisst hätte, als ich es zum ersten mal im Regal erblickte. Tip: das klaut Ihr Euch! Ja, ich behaupte sogar, das MUSS man sich klauen. Denn 30,- Mark sind dafür eindeutig zuviel.
5,5 (THE MIGHTY SCI!)

Über den größten Thrash-Klassiker aller Zeiten noch viele Worte zu verlieren, wäre, glaube ich, ein ziemlich sinnloses Unterfangen. "Reign In Blood" gehört zu den 10 Alben, die jeder kennen muß, der glaubt, Metal-Fan zu sein. Deshalb beschränke ich mich nur auf das notwendigste: Als einziges Album der "SLAYER Remasters"-Serie wartet "Reign In Blood" mit Bonustracks auf. Genauer gesagt, mit zwei. "Aggressive Perfector" fügt sich nahtlos ins Album ein und kann den hohen Qualitätslevel mühelos halten. Der Remix von "Criminally Insane" klingt interessant, ist aber nicht essentiell. Der Sound hat sich nicht großartig verändert, klingt immer noch etwas dumpf und die Instrumente wurden auch nicht differenzierter abgemischt, dafür aber lauter. Da fragt man sich: braucht man das? Das Album schon. Nur wer es schon hat, kann sein Geld getrost stecken lassen. Für 5 Minuten zusätzlich muß man bestimmt keine 30 Mark ausgeben. Das Booklet ist ebenfalls das gleiche, Linernotes oder ähnliche Gimmicks sucht der Interessent vergeblich.
(ALIEN)

Eines der hypnotisierensten, aufregensten, eigenständigsten und besten Alben, die jemals in Sachen harter Musik aufgenommen wurden, kommt ausgerechnet von LAIBACH, einer Band aus Slowenien. Da soll nochmal jemand sagen, der Osten kann in Sachen Qualität nicht mithalten. Daß LAIBACH's überzeugenstes Werk eine Ansammlung von Coverversionen ist, hat davon abgesehen gar nichts damit zu tun, daß ihr eigenes Material nicht gut genug wäre. Aber gerade weil diese auf eine unnachahmliche Art genial verfremdet wurden, ist NATO ein Meilenstein des ausklingenden Jahrtausends. Nicht mehr und nicht weniger.

LAIBACH kombinieren düsteres Orchester mit bombastischen Chören, einer betörend-eintönigen Stimme, welche von schwerem Akzent getragen wird mit Disko-Beats und Heavy Metal-Elementen. Was dabei heraus kommt, ist dermaßen bizarr, daß man nicht glauben will, wie homogen und eingängig die Band diesen Stilmix zu einem hörenswertem Ganzen zusammengestrickt haben.

Den Anfang macht der Titeltrack "NATO", welcher im Original von Gustav Holst's "Mars"-Epos stammt, wobei die kriegserinnernde Melodieführung durch knallharte Dance-Beats und elektronische Effekte ausgetauscht wurde.

Mit einer Mischung aus Techno und theatralischen Chören textliche genial verändert wurde auch Edwin Starr's "War". So wurde z.B. die Zeile "War what is it good for?" durch "Wissenschaft, Religion, Herrschaft und Kommunikation" ersetzt und somit eiskalt beantwortet. Im Verlauf des Songs wird das Thema "Krieg" dann interessanterweise zum "Wirtschafts-Krieg" umfunktioniert und es fallen Namen wie GM, IBM, Newsweek, CNN, Universal, Siemens, Sony, usw. - genial!

Einer der Höhepunkte des Albums und gleichzeitig Meilenstein folgt anschließend in Form von EUROPE's "The Final Countdown". Bombast pur!

STATUS QUO's "In The Army Now" - ebenfalls mit grandiosen Chorälen und Dance Beats unterlegt, PINK FLOYD's "Dogs Of War" als High-BPM-Techno-Stück - wobei die Kritiken schwanken zwischen "veredelt" und "verschandelt" - DAF's "Alle Gegen Alle" mit Musical-Einschlag und Militärbeat.

Danach dreht sich das Album um den Krieg im ehemaligen Jugoslawien, wobei "Indian Reservation" in "National Reservation" umbenannt wurde und ziemlich umgetextet vom Wahnsinn eines überflüssigen Abschlachtens erzählt.

Noch genialer umgetextet dann "In The Year 2525", in der die 1000-Jahres Schritte durch die Jahre 1994 bis 1999 ersetzt wurden und von Slowenien erzählen. Perfekt in Szene gesetzt von einer düsteren und harten Stimme eines wirklich tollen Vokalabkrobaten.

Lustig wird's gegen Ende bei "Mars On River Drina", bei welchem auch die Star Trek-Fans Interessantes finden.

Wer "NATO" nicht besitzt, vermisst ein Stück Weltkultur in seiner Sammlung. Vielleicht merkt Ihr erst, wie sehr Ihr es vermisst habt, wenn es in Eurem Player gefangen ist - für lange, lange Zeit.
(THE MIGHTY SCI!)

01. CRIMSON GLORY - Astronomica (Adv.) -> ARGLX!!!!
02. EDGUY - Theater Of Salvation
03. MANOWAR - Hell On Stage Live
04. GRIP INC - Solidify
05. DESTILLERY - Immortal Sun
06. THIRDMOON - Aquis Submersus
07. IRON SAVIOR - Unification
08. RHAPSODY - Symphony Of Enchanted Lands
09. LAIBACH - NATO
10. BLÜMCHEN - Hail And Kill (das wird der Superkult!)

01. MANOWAR - Hell On Stage Live
02. IRON SAVIOR - Unification
03. EDGUY - Theater Of Salvation
04. DESTILLERY - Immortal Sun
05. IRON MAIDEN - Sheriff Of Huddersfield (Track)
06. HALLOWEEN - Don't Metal With Evil
07. NOCTURNAL RITES - The Sacred Talisman
08. RHAPSODY - Symphony Of Enchanted Lands
09. SACRED STEEL - Wargods Of Metal
10. JAG PANZER - The Age Of Mastery

01. PINK FLOYD - alles
02. STEEL PROPHET - Dark Hallucinations (Adv.)
03. VAUXDVIHL - Vog
04. ZERO HOUR - Zero Hour
05. EDGUY - Theater Of Salvation
06. TEN - Spellbound
07. MANOWAR - Hell On Stage Live
08. POWER OF OMENS - Eyes Of The Oracle
09. NEVERMORE - Dreaming Neon Black
10. AYREON - Into The Electric Castle

01. SLAYER - Reign In Blood (Expanded Edition)
02. GRIP INC - Solidify
03. THIRDMOON - Aquis Submersus
04. ISHTAR - Krig
05. WEISSGLUT - Etwas kommt in Deine Welt
06. MANOWAR - Hell On Stage Live
07. BORKNAGAR - The Archaic Curse
08. DEATH - The Sound Of Perseverance
09. BOLT THROWER - Mercenary
10. MALEVOLENT CREATION - The Fine Art Of Murder

b. DIE ALBEN DES MONATS

Schwarz, melodisch oder progressiv: in unserem Redaktions-Check hatten 1998 alle eine Chance. Und wieder einmal hat sich gezeigt: über Geschmack lässt sich nicht streiten.

Ausgabe 1 .... COVENANT - Nexus Polaris
Ausgabe 2 .... RAGE - XIII
Ausgabe 3 .... HELLOWEEN - Better Than Raw
Ausgabe 4 .... VIRGIN STEELE - Invictus
Ausgabe 5 .... ICED EARTH - Something Wicked This Way Comes
Ausgabe 6 .... SENTENCED - Frozen
Ausgabe 7 .... SHADOW GALLERY - Tyranny
Ausgabe 8 .... JAG PANZER - The Age Of Mastery
Ausgabe 9 .... RHAPSODY - Symphony Of Enchanted Lands
Ausgabe 10 .. BORKNAGAR - The Archaic Curse

c. REDAKTIONSLIEBLINGE

THE MIGHTY SCI:

01. SHADOW GALLERY - Tyranny
02. COVENANT - Nexus Polaris
03. RHAPSODY - Symphony Of Enchanted Lands
04. NIGHTWISH - Angels Fall First
05. ICED EARTH - Something Wicked This Way Comes
06. CRADLE OF FILTH - Cruelty And The Beast
07. DICKINSON, BRUCE - The Chemical Wedding
08. RAGE - XIII
09. JAG PANZER - The Age Of Mastery
10. SACRED STEEL - Wargods Of Metal

BAD PEON:

01. AGATHODAIMON - Blacken The Angel
02. SLAYER - Diabolus In Musica
03. CRADLE OF FILTH - Cruelty And The Beast
04. COVENANT - Nexus Polaris
05. DEATH - The Sound Of Perseverance
06. SHADOW GALLERY - Tyranny
07. RHAPSODY - Symphony Of Enchanted Lands
08. BOLT THROWER - Mercenary
09. LIMBONIC ART - Epitome Of Illusions
10. CHILDREN OF BODOM - Something Wild

PIRATE QUEEN:

01. POWER OF OMENS - Eyes Of The Oracle
02. SHADOW GALLERY - Tyranny
03. ARENA - The Visitor
04. IQ - Subterranea
05. BLIND GUARDIAN - Nightfall In Middle Earth
06. HAMMERFALL - Legacy Of Kings
07. RAGE - XIII
08. RHAPSODY - Symphony Of Enchanted Lands
09. EDGUY - Vain Glory Opera
10. AYREON - Into The Electric Castle

BATTLE ANGEL:

01. HAMMERFALL - Legacy Of Kings
02. SACRED STEEL - Wargods Of Metal
03. ICED EARTH - Something Wicked This Way Comes
04. HELLOWEEN - Better Than Raw
05. VIRGIN STEELE - Invictus
06. BRAINSTORM - Unholy
07. STRATOVARIUS - Destiny
08. RUNNING WILD - The Rivalry
09. GRAVE DIGGER - Knights Of The Cross
10. JAG PANZER - The Age Of Mastery

ALIEN:

01. BOLT THROWER - Mercenary
02. DEATH - The Sound Of Perseverance
03. CRADLE OF FILTH - Cruelty And The Beast
04. SLAYER - Diabolus In Musica
05. GATES OF ISHTAR - At Dusk And Forever
06. WHIPLASH - Thrashback
07. AGATHODAIMON - Blacken The Angel
08. DICKINSON, BRUCE - The Chemical Wedding
09. BORKNAGAR - The Archaic Curse
10. MORBID ANGEL - Formulas Fatal To The Flesh

Das Projekt wurde gestart, weil ich den Hintergrundgesang auf dem letzten RIOT-Album gemacht habe. Ich habe mich mit Marc Really getroffen, wir sind gut miteinander klargekommen, es kam dann so, dass wir uns entschlossen haben, ein paar Songs zu schreiben. Es hat sich eben so ergeben.

Ich denke schon, dass WESTWORLD eine Band ist, auch wenn es nicht die einzige Band ist, an der wir alle beteiligt sind, aber WESTWORLD ist auf jeden Fall eine Band. Immerhin klingt es wie eine Band. Ursprünglich wollten wir ja nur ein Projekt machen, aber es kam dann eben anders und besser, als wir alle erwartet hätten. Es kam dann eben anders.

WESTWORLD ist eben eine andere Band, in der wir uns verwirklichen können. Ich habe gespürt, dass das, was ich mit meiner eigenen Band, TNT, gemacht habe, von WESTWORLD sehr verschieden ist. Ich wusste, dass ich etwas machen wollte, das sehr traditionell klingt, sehr klassisch. Ich wollte die Sachen am laufen halten, an der mich die Leute erkennen.

Ich denke schon. Bei TNT bin ich schon so viele Jahre mit Ronny zusammen, wir haben zusammen einen sehr guten Songwriting-Stil entwickelt, und wir beide haben das Bedürfnis, uns vorwärts zu bewegen, etwas wirklich Besonderes und Neues zu erschaffen, und meiner Meinung nach wurde WESTWORLD als Projekt geschaffen, damit wir uns bei den Fans bedanken können, und ihnen etwas zurückzugeben, und um ihnen das zu geben, was sie wollen, also etwas sehr traditionsbewusstes, womit sie etwas verbinden können. Ich denke, dass wir mit den "Fireflight"-Sachen in eine völlig andere Richtung gegangen sind.

Ich? Ich weiss nicht, ich habe mit Mark die Songs geschrieben und alle Texte verfasst, also könnte man von diesem Standpunkt aus vielleicht annehmen, das ich der geistige Führer hinter WESTWORLD bin, da ich dafür verantwortlich bin, was die Band an Texten von sich gibt. Aber das ist auch schon das einzige.

In denke, das ist schon okay. Wir sollten eigentlich ein sehr breites Publikum ansprechen, die Leute, die klassischen Rock mögen, in meinen Ohren klingt der Sound nach späten '70er und frühen '80er Jahren. Dafür gibt es sicher irgendwo einen Platz. Ich erwarte nicht, dass sich im heutigen Markt Millionen von Platten davon verkaufen, aber ich denke auf jeden Fall, das wir eine sehr breite Hörerschaft erreichen können.

In einigen Wochen wird es wohl veröffentlicht, wahrscheinlich unter Roadrunner, genau wie überall sonst. Aber wir sind uns da noch nicht ganz sicher, das muss sich erst noch zeigen.

Ich denke, wir haben guten Chancen dort. Ich habe mit einer Menge von deutschen und japanischen Journalisten gesprochen und bin ziemlich überrascht von all den Reaktionen und Reviews, die so positiv ausgefallen sind. Es gab nicht eine einzige richtig negative Bewertung. Kritiker kaufen zwar keine CDs, aber sie können immerhin dabei helfen, die Fans ein wenig zu beeinflussen.

Ich wollte etwas erschaffen, das wirklich gut klingt, mit guten Musikern und guten Songs. Es wurde sehr klassisch. Ich wollte die Art und Weise, wie ich den 80er gesungen habe, nehmen, und sie weiterbringen, sie ein wenig auffrischen, ohne dabei die Essenz davon zu verlieren. Vom lyrischen Standpunkt gesehen ist es ein sehr persönliches Album, aber so mache ich meine Texte immer, ich beziehe sie aus meinen eigenen Erfahrungen und denen meiner Freunde und meines gesamten Umfeldes, ich verarbeite sehr viel von dem, was vor sich geht, und benutze es in meinen Songs.

Ich kann dir das wirklich nicht sagen. Ich weiss, dass Richy an der "Blackmore's Knight" gearbeitet hat, aber ich weiss nicht, ob es irgendwelche Pläne über die Zukunft von RAINBOW gibt. John ist hier in New York ein sehr angesehener Drummer und er arbeitet viel im Studio mit verschiedenen Projekten. Er ist also ein sehr hart arbeitender Drummer, er arbeitet wirklich ständig. Mehr kann ich dir leider nicht sagen.

Ich habe erst gestern mit Bruno gesprochen, sie werden mit der Arbeit an einem neuen Album beginnen. RIOT ist übrigens gerade dabei, ihr Album fertig zu machen, sie sind gerade im Studio.

Wir sind gerade dabei, das neue Album zu abzumischen. Ich bin gerade vor etwa einem Monat damit fertig geworden, ich war deswegen in Norwegen. Es wird wohl hoffentlich noch im Mai herrauskommen, wenn ich richtig liege. Hoffentlich wird es noch im Mai erscheinen. Wenn nicht, kommt es erst im September. Ich bin wirklick sehr glücklich darüber.

Das stimmt nicht so ganz. Das letzte Album wurde in Skandinavien, Japan, und in den USA veröffentlicht.

Wir haben einen großen Fehler gemacht, als wir es zuließen, dass das Album in Norwegen und Japan herrauskam, bevor es irgendwo anders vermarktet wurde. Dummerweise gab es, als wir dann deutsche Labels gefunden hatten, schon über 5000 importierte Alben in Deutschland, also entschlossen sie sich, das neue Album dort nicht zu veröffentlichen.

Tja. Beim neuen Album werden wir versuchen, es überall zum gleichen Zeitpunkt herrauszubringen, zumindest innerhalb einer Woche.

Ich weiss es nicht, es hängt von den Fans ab. Wir versuchen, das was wir machen, in die heutige Zeit zu verfrachten. Ich denke, wir tun das recht gut, wir klingen richtig gut wenn wir aktuelle Musik spielen. Wahrscheinlich haben wir ein paar traditionelle Element mehr in unserer Musik als auf dem letzten TNT-Album, aber es ist auf jeden Fall ein modern klingendes Album, wenn man sich das Songwriting mal betrachtet, und die Produktion, auch wenn ich die Mixes bisher noch nicht gehört habe, ich bin mir ziemlich sicher, wie es klingen wird. Ich habe dabei ein gutes Gefühl. Mit Hard Rock-Bands ist das so eine seltsame Sache... sie bzw. ihr Publikum scheinen es ihnen nicht zu erlauben, sich weiterzuentwickeln, und wenn man sich mal all die großen Bands der letzten 20 Jahre ansieht, ausserhalb der Welt des Hard Rock, sie klingen 10 Jahre nachdem sie angefangen haben üblicherweise vollkommen anders, oder zumindest ein wenig anders. Beim Hard Rock in dem 80er schien unglücklicherweise niemand gewillt gewesen zu sein, die Musik vorwärts zu bringen, etwas zu unternehmen, und ich denke, deswegen sind sie alle gestorben als NIRVANA kam. Jetzt, wo dieses Grunge-Zeuch tot und erledigt ist gibt es einen Haufen neuer Sounds da draussen in der weiten Welt. Wir versuchen einfach nur, wir selbst zu sein und auf dem Laufenden zu bleiben. Und ich sehe darin nichts falsches. Ich denke, das zu machen ist eine sehr gute Sache.

Nein, überhaupt nichts.

Gar keinen. Es wäre zwar sicher großartig, zwei erfolgreiche Projekte zu haben, eine sehr gute Sache, aber man kann ja nie wissen, was die Zukunft bringt. Alles mögliche kann passieren. Solange man wirklich qualitativ gute Arbeit leistet, spielt das keine Rolle. Ich denke, WESTWORLD geht in eine andere Richtung als TNT zur Zeit, aber ich habe dabei ein gutes Gefühl, weil es beides gute Alben sind.

Es sieht so aus, als ob wir nach Japan kommen könnten, das Album verkauft sich dort ziemlich gut und wir sind am Organisieren. Wir werden ja noch sehen, was in Europa passiert, wenn die Leute es mögen, werden wir kommen und spielen.

Oh... eine schwere Frage. Um ganz ehrlich zu sein, wüsste ich nicht, wo ich da anfangen sollte, da es zur Zeit so viele Bands gibt, und die meisten der Bands, die ich mag, sind um einiges größer als ich jemals sein werde, also würde ich wahrscheinlich eher sie supporten.

Hm... Wenn ich nach Deutschland kommen würde, würde ich wahrscheinlich die SCORPIONS supporten wollen, das wäre sicher eine coole Sache, obwohl ich weiss, dass sie zur Zeit ziemlich alt sind (*allgemeines Gelächter in der Leitung*). Ich denke, sie sind eine großartige Band und habe gehört, dass sie gerade an einem neuen Album arbeiten, das wäre schon was. Allerdings muss man Bands wählen, die musikalisch vergleichbar sind. Ich mag z.B. ALAINS MORISETTE wirklich, aber ich denke nicht, dass WESTWORLD und ALAINS MORISETTE ein gutes Paket wären.

Zur Zeit wäre das sicher das neue Album von ALAINS MORISETTE, es ist wirklich unglaublich, vor allem vom Standpunkt des Songwritings her. Ihre Texte sind unglaublich. Sie hat ihre Songs auf die Art des Bewusstseinsstroms geschrieben, das meiste von den Texten wurde innerhalb von nur einem einzigen Tag geschrieben, das ist schon sehr interessant zu sehen, wie jemand ein Album auf diese Art und Weise machen kann. Ausserdem höre zur Zeit eine norwegische Band namens BABELFISH, die recht gut ist, und ich geniesse FRANCOIS DUMMARY, alle sein Arbeiten, wirklich unglaublich, besonders die Alben "Fearless" und "Topline Helicopter", diese beiden Alben sind wirklich sehr erstaunlich. SEAL, BACK, RADIOHEAD, das ist eine Menge, denke ich. Um ehrlich zu sein, viel Hard Rock höre ich nicht, ich denke, ich habe genug davon gehört, wie ich noch jünger war, ich denke, ich bin fertig damit. MARILYN MANSON mag ein gutes Stück, das ist aber auch das einzige Hard Rock-artige, was ich zur Zeit höre.

Alles. Meine Mutter war Opernsängern, das war wahrscheinlich auch ein großer Einfluss auf mich. QUEEN, FREDDY MERCURY, THE EAGLES, THE BEATLES, JOURNEY, und so weiter. Hauptsächlich, um ehrlich zu sein, THE BEATLES und auch noch ELTON JOHN, viele europäische und britische Künstler, denke ich.

Das ist jetzt unsere zweite CD. Gegründet wurde die Band im Winter 94/95. Vorher hatten alle in anderen Bands gespielt.

Ja, der Milan und ich kennen uns schon ziemlich lange. Wir wohnen auch alle in der gleichen Stadt, in Linz und da wir auch alle die gleiche Musik spielen wollten, hat es sich halt einfach so ergeben. Im Proberaum, beim Jammen haben wir festgestellt, daß wir alle ähnliche Vorstellungen haben. Durch die Bands, in denen wir vorher schon gespielt haben, hatten wir dann auch quasi automatisch einen Deal bei CCP Records und haben eben die erste CD über CCP rausgebracht.

Naja, mit der Zeit hat sich eben herausgestellt, daß das Label einfach zu klein für uns ist. Zuwenig Promotion und Budget, um professionelle Alben aufzunehmen und richtig touren zu können. Nach langem Kampf wurden wir von Napalm Records bei CCP freigekauft, denn wir hatten dort einen ziemlich langen Vertrag abgeschlossen.

ES FOLGT GESCHWAFEL ÜBER DAS UNDERGROUND EMPIRE MAGAZIN, IN DESSEN VERLAUF SICH HERAUSSTELLT, DASS AUCH MARKUS ABUNDZU IM INTERNET RUMHÄNGT...

Ich arbeite gerade an der THIRDMOON-Homepage, die hoffentlich bald fertig werden wird.

Kann man so sagen. Melodic Black-Metal würde ich sagen. Das Ziel der zweiten CD war eben genau wie Du sagst, daß mehr Rhythmus reinkommt, es eben grooviger wird. Wir haben sozusagen das erste Album mit diesem Zutaten kombiniert und es abwechslungsreicher gestaltet. Wir sehr damit zufrieden. Vorallem auch mit dem Sound.

Das war auch der Schwachpunkt unseres Debütalbums, welchen wir unbedingt beseitigen wollten. Da haben eben die Höhen und so nicht ganz gestimmt. Wir wollten bewußt mehr Druck haben auf der CD.

Da hat wohl hauptsächlich unser neuer Gitarrist dazu beigetragen, der im Gegensatz zum Rest der Band eben nicht aus der Death/Black Metal-Szene kommt, sondern mehr aus der True/Power Metal-Ecke. Er kommt aus Frankreich uns wohnt erst seit 1« Jahren in Österreich. Wir sind ziemlich froh, daß wir ihn, wohl eher zufällig, kennengelernt haben.

Ja, es gibt ein paar Bands, dir mir auch ganz gut gefallen, wie z.B. ICED EARTH, wobei die ja mehr Power Metal sind. Aber wie gesagt, kommen wir ja eher aus der Death-Ecke und deswegen kenn' ich mich da auch nicht so aus. Aber was ich sonst so mitbekomme aus der Richtung, gefällt mir eigentlich schon ganz gut. So sehr unterscheiden wir uns letztendlich auch nicht vom ursprünglichen Heavy Metal. Bei uns kommt halt heftigerer Gesang zum Tragen und anderes Gitarren-Songwriting. Hauptsächlich der Gesang macht einen großen Unterschied.

Mhmm... ja... ursprünglich war eigentlich ein limitiertes DigiPack geplant, aber es gab Probleme mit der Firma, die die Dinger rausbringt. Die Qualität des Packs hat nicht gestimmt und so sind die Tracks letztendlich auf allen CDs vorhanden. Gerade auf dem vorletzten Track ("Shadow") haben wir ja teilweise ziemlich experimentiert, gerade in Sachen cleanen Gesang. Das ist spontan im Studio entstanden, hier mal neue Wege zu gehen. Ist halt eben ein wenig anders als die anderen Nummern, hat uns aber allen gut gefallen.

Ja genau.

Hoffentlich. Ursprünglich war eine Tour geplant mit TRISTANIA, SINS OF THY BELOVED und SIEBENBÜRGEN, also eine Napalm-Tour. Aber dann hatten wir Probleme mit unserem Schlagzeuger, der da nicht konnte und jetzt führen wir gerade Verhandlungen wegen einer anderen Tour.

Am liebsten natürlich mit welchen aus dem Dark-Metal Bereich. SAMAEL oder COVENANT vielleicht, aber ich bin auch gegen andere Bands nicht abgeneigt. Sollte halt irgendwie zusammenpassen - auch der Fans zuliebe.

Ja, also auch wir bemühen uns ständig, neue Elemente in unseren Sound einzubringen und uns ständig weiter zu entwickeln, so hoffen wir, daß unsere Fans unsere Entwicklung trotzdem nachvollziehen können und sich mehr öffnen. Bevor die Leute sagen "is ja eh schon wieder das gleiche, was soll das?".

Es stehen schon wieder zwei neue Nummern, aber wir wollten eigentlich unseren derzeitigen Stil in etwa beibehalten und weiterbringen. Kann man aber noch nicht sagen, in welche Richtung das letzenendes laufen wird. Vielleicht noch mehr Melodien und Groove.

Ich hoffe, daß wir bald auf Tour kommen.

ARCANE SUN wurde 1995, also vor etwa 4 Jahren, gegründet. Damals bestanden wir aus Feargal, mir selbst und dem Drummer einer vorherigen Bands namens FIFTH DOMINION. Kurz zuvor hatten wir uns getrennt. Ürsprünglich nannten wir uns FIFTH DOMINION, später dann THE FIFTH DOMINION. Wir haben 1995 unter diesem Namen ein Demo-Tape aufgenommen, das den Leuten von Ars Metalli in die Hände gefallen ist. Sie haben dann eine ziemlich lächerliche Aktion gemacht, sie haben uns nämlich einen Vertrag gegeben. Die müssen verrückt gewesen sein... Wir haben die neue CD schon recht früh in 1998 aufgenommen, allerdings gab es einige Probleme unsererseits, deswegen kam sie erst viel später in diesem Jahr raus. Hier sind wir also. Joe und Mark spielen übrigens auch noch in einer Band namens YURATIDE.

Am Anfang waren das wohl Bands wie FIELDS OF THE NEPHILIM, ANATHMA, MORBID ANGEL, DEAD CAN DANCE... solches Zeug eben. Als die Zeit dann verstrichen ist und wir älter wurden (ein leider unvermeidbarer Vorgang) waren wir noch mehr Klängen und mehr Hörgenuß ausgesetzt. Heute betrachten wir die britische Doom/Death-Szene der frühen 90er als göttliche Zeit, zusammen mit anderen Bands und Alben der selben Zeit, wie z.B. "Storm of the Lights" und für mich ist "Theli" von THERION ein unglaubliches Meisterwerk. Außerdem weiss ich, dass Feargal langsam zu einem totalen Freak wird... DEVIL DOLL, WHITE WILLOW, MILES DAVIS... Dabei kann ich nichtmal beginnen, die Musik von jemandem wie Miles Davis zu verstehen. Und er hasst "Theli". Das war also meine Rache. Unser zweiter Gitarrist, Joe, ist ein Fan von CAPTAIN BEEFHART... keine Ahnung!

Damals 1988 begann ich mit GUNS'N'ROSES, ich betrachte "Appetite..." immernoch als Klassiker, auch wenn ich dieses Feld nicht allzu weit erkundet habe. Was in der Szene hat mir schon gefallen außer "Appetite..."? Danach kam dann die Thrash Metal-Phase, hauptsächlich US-Zeug, die großen Vier, plus ein paar europäische Bands wie KREATOR. Aber dann bin wirklich in den Death Metal hineingefallen, das war Dezember 1990, als ich "Altars of Madness" gekauft hatte, was für ein Klassiker. Ab da habe ich dann alles in mich hingesogen, ich wurde ein totaler Junkie und konnte einfach nicht genug bekommen. Ich bin stolz darauf, nach all den Jahren immernoch ein treuer Metal-Fan zu sein.

Du musst wissen, dass die Leute hier in Irland Rock'n'Roll nicht mögen und es gibt jede Menge Druck, Leute in den üblichen Geburt-Schule-Job-Heirat-Kinder-Tod-Trott zu zwingen, ich kann mir nichts schlimmeres als das vorstellen. Ich hatte noch Glück, an der Schule, an die ich gegangen bin, waren kurze Haare nicht Vorschrift (zumindest solange ich noch da war), und wo ich jetzt arbeite, ist das auch kein Problem. Was mich wirklich enttäuscht, ist die Tatsache, dass ich in den letzten 4 Jahren in London auf mehr Gigs war als in Irland. Ich glaube, 1999 ist Deutschalnd ein sicherer Hafen für den Metal. Wir ziehen unsere Hüte vor euch.

Schwere Frage, die ich nur für mich persönlich beantworten kann. Zur Zeit höre ich einige Alben, die ich kürzlich gekauft habe, wie z.B. OCEAN MACHINE - "Biomech", THE CARDIGANS - "Gran Turismo", KATATONIA "Discouraged Ones". Dazu noch andere Sachen wie THE 3RD AND THE MORTAL "Painting On Glass", AETERNUS - "And so the Night became", die erste von DANZIG, CHROMA KEY - "Dead Air for Radios", AIR - "Moon Safari", die neue BORKNAGAR und jeweils die letzten von BEYOND DAWN, HYPOCRISIY, MORBID ANGEL und ANATHEMA.

Meine All-time-Faves sind die ersten beiden von MORBID ANGEL, die erste DEICIDE, von MANIC STREET PREACHERS "Holy Bible", alles von FIELDS OF THE NEPHILIM, DEAD CAN DANCE, DISSECTION - "Storm", CRADLE OF FILTH, die britische Doom/Death-Szene der frühen 90er, DEPECHE MODE - "Violator" und "Music for the Masses", die erste von ENTOMBED... ausserdem noch "To Ride", THERIONs "Theli" ist ein Meisterwerk, alles von DREAM THEATER, "Gothic", die ersten beiden ULVER-CDs, GOLDEN DAWN - "The Art of Dreaming", THE CARDIGANS, ein paar ältere Sachen von SIMON AND GARFUNKEL, die erste GUNS'N'ROSES, die alten METALLICA, MEGADETH. Schwer irgendwas hervorzuheben. Ich versuche es, ich versuche es.

Nunja, wie sind nicht gerade die norwegische Szene, wo in jeder Band jemand von einer anderen Band spielt, aber es gibt da noch eine andere Band namens LUNAR GATE, die vollkommen unbeschreibbar ist, sie haben noch keine verzerrten Gitarren oder Drums, es gibt zwei Demos von ihnen und ich habe jeweils einen Song darauf gesungen, die Sachen sind hauptsächlich instrumental. Das Projekt wird von Emmett Rees gemacht, er hat auch auf unserer 96er Promo die Keyboards gespielt und ist bei uns jetzt am Bass. PRIMORDIAL haben einen Song auf ihrer letzten CD, der von Feargal geschrieben wurde und wie ich bereits erwähnt habe, haben Joe und Mark die Band YURATIDE. Ihr könnt Euch das auf unserer Website anschauen: http://www.clubi.ie/primordial/arcanesun.html

Auf der CD gibt es voneinander abgetrennte Teile, unsere Demo "Towards Elysium" hatte 4 Songs, die zusammengehörten, nämlich "Canto I", "Canto II", "Sundrenched" und "The Promise". Auf der 96er Promo waren zwei Songs, "I was alive then" und "Your Name", die auch miteinander verbunden sind. Und es kamen noch 4 neue Songs auf die CD, die auch wiederum Teil eines gemeinsamen Konzeptes sind. Das war so sicher keine Absicht, und ich habe nicht vor, dieses Schema auf der nächsten CD weiterzuführen. Es ist schwer vorrauszusagen, wie man sich in einer Stunde und in einem Tag fühlen wird, geschweige denn in Monaten oder Jahren. Es wäre also sinnlos, hier in die Details der Konzepte zu gehen, es würde Euch langweilen und ausserdem würde es verdammt dick aufgetragen klingen, was es aber nicht ist. Glaubt mir, Ihr wärt enttäuscht, dass ich Euch damit überhaupt erst belästigt habe.

Bisher auf jeden Fall. Ich hätte nicht gedacht, dass wir in der Underground-Presse so gut weggekommen würden. Ich war vollkommen überwältigt, als ich erfahren habe, dass wir im Rock Hard 8,5 von 10 Punkten bekommen haben, das gleiche gilt für Aarshoch, und sogar im Hammershit haben wir ein gutes Review bekommen, dabei sind diese Magazine total Mainstream und verkaufen sich wie blöd. Versteht mich nicht falsch, ich finde unsere CD gut, aber es ist eine Tatsache, dass in Großbritanien die Presse (die näheste, die wir in Reichweite haben) sich nicht um Bands kümmert, die zu keinem allgemein anerkannten Trend passen, jetzt gerade ist Kerrang total in diesem Bockmist von Hip-Hop/Metal, das ist ja wohl ein Witz. Das ist kein Metal. In Deutschland geht zur Zeit wohl eher der traditionelle Metal um, zu dem wir allerdings auch nicht gehören. Ich weiß, dass neue CDs von unbekannten Band und kleinen Labels in der Presse nur selten ans Tageslicht gebracht werden. Immer, wenn Kerrang eine Underground MetalCD reviewen, erkennt man auf den ersten Blick, dass sie nicht im Traum daran gedacht haben, sich die CD mal anzuhören oder die Biographie zu lesen. Das ist ein absoluter Witz... und ein Verrat an der wahren Kernmessage unserer Szene. Das trifft mich noch mehr, wenn ich Magazine wie Rock Hard und Aardshock lesen, die sich die CD tatsächlich angehört haben. Was könnte ich sonst noch verlangen? Und natürlich verdanke ich mein Leben Bad Peon *g*

Bis jetzt 2500 Stück, nicht gerade viel, wie? Ich bin ziemlich zufrieden bisher. MENHIR waren in der gleichen Situation wie wir, als sie ihre erste CD bei Ars Metalli herausgebracht haben. Nach 7 Monaten hatten sie 1200 Stück verkauft, bis heute etwa 5000, was großartig ist. Wir haben unsere CD als praktisch unbekannte Band herausgebracht, aber Ars Metalli ist ein ziemlich neues Label, das alles in seiner Macht stehende versucht, um sich selbst und seine Bands aufzubauen. Wenn wir 5000 Kopien verkaufen würde, wäre ich entzückt.

Um ehrlich zu sein, machen wir kein Geld in der Szene, in der wir sind, und das ist kein Problem für uns. Es mag zwar recht gestellt klingen, aber es ist uns scheißegal wie sich die CD verkauft, solange wir ein Label haben, das uns Geld gibt, damit wir CDs aufnehmen können. Ich hätte zwar gerne die Möglichkeit, auf Tour zu gehen, in Dynamo oder Wacken aufzutreten, aber das würde nichts an der Tatsache ändern, dass wir aus einem Grund dabei sind, nämlich weil die Musik seit den letzten paar Jahren die einzige Konstante für uns ist, auf die wir uns verlassen können. Die Leute lassen dich fallen, und du kannst dir 100% sicher sein, dass das Leben das ebenfalls tun wird.

Es gibt Pläne. Wir sollten im Januar '99 mit PRIMORDIAL auf eine Tour mit 10 Auftritten in Deutschland, Holland und Belgien gehen, nur ist daraus nichts geworden. Immerhin kostet es eine Menge Geld, zwei Bands von Irland nach Deutschland fliegen zu lassen, und wie viele Leute würden schon zu unseren Konzerten kommen? Wohl kaum geung, um die Unkosten zu decken, gell? Es ist mein größter Traum, und ich hoffe, dass es mal klappen wird. Ars Metalli denkt, dass es im Sommer mal klappen könnte, aber das bleibt noch abzuwarten. Ich lebe in Hoffnung.

Sehr sogar. Für ein Label mit so wenig Geld ist Ars Metalli sehr engagiert im Supporten von ARCANE SUN. In der Januar-Ausgabe des Rock Hard haben wir eine ganzseitige Anzeige, und das ist sicher nicht billig. Meine einzige mögliche Beschwerde ist eigentlich, dass die Vermarktung zu sehr auf Deutschland konzentriert ist, zu viele Leute in anderen Teilen Europas werden von der Band wenig mitbekommen. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass Ars Metalli DAS Label für ARCANE SUN ist und dass Christoph Dobberstein einer der besten Labelbosse der gesamten Szene ist. Wir werden wohl immer in seiner Schuld stehen.

Wir planen, im August ein neues Album aufzunehmen, allerdings wird es wohl so kommen wie es immer kommt und es wird August 2099. Wir haben bis jetzt zwei neue Songs fertig und werden wohl hart arbeiten und uns eine Überdosis Rock'n'Roll geben müssen! Natürlich würden wir auch gerne auf Tour gehen, wäre toll, aber wir brauchen erstmal den Rückhalt. Aber scheiß drauf, ich werde auf Dynamo, Graspop und Wacken gehen, auch wenn ich hinterher 100% kaputt sein werde, aber ich werde gute Musik erleben anstelle von diesem allgemein üblichen Bockmist, den uns diese beschissenen spießigen Promoter hier reindrücken. Man kann diese beschissene kranke Einstellung, die die Leute hier haben, einfach nicht verstehen... fuck them!

Tja, ich hab es kommen sehen, plötzlich versuchten all diese Bands um jeden Preis, Goths zu sein, als eine Reihe "einflussreicher" Leute ihre alten Thrash-Bands fallen lassen haben, und schon macht jeder Arsch einen auf Black/Thrash. Es wird aber wohl immer solche Leute geben, das gleiche ist ja auch bei der Explosion des Black Metal 92/93 passiert, jetzt läuft es nur in einem kleineren Maßstab ab. Der Unterschied ist allerdings, dass die Leute damals innovativ wurden, dass sie versucht haben, neue Wege rund um das alte Schema das Black Metal zu erfahren, z.B. das GOLDEN DAWN-Album, dass ich schon genannt habe. Schaut Euch doch nur mal CRADLE OF FILTH an, sie haben ihren eigenen Sound und ihr eigenes Image erschaffen und Hunderte von Tausenden von Alben verkauft, und seit diesem "Black/Thrash" Bullshit machen sie ständig nur noch schlechtere Versionen von Alben in ihrer Sammlung, eine traurige Geschichte. Falls ich jemanden verletzt haben sollte... schade aber auch.

Sie ist ziemlich klein, aber recht eng zusammengewachsen. Und es ist großartig, Teil einer Minderheit zu sein, die von den Leuten, auf welche die üblichen Bullshit-Klischés passen, verachtet wird. Die Leute scheinen zu glauben, wir wären Abschaum, aber wir wissen es natürlich besser. Es gibt hier eine ziemlich schreckliche Mentalität. Ich rede jetzt speziell von Dublin. Der klassische "Dub" der 90er ist jemand, der, sobald er mal seine Mittzwanziger erreicht hat, sich in seine Eltern verwandelt und so bleibt bis zum Tag seines Todes. Wenn Ihr in "ihre" Pubs in Dublin geht (wir neigen dazu, das nicht zu tun), werdet Ihr sehen, wie diese Leute mit ihrem Volk im Suff versinken, ihre 15 Kinder sind alle daheim und bekommen beigebracht, dass sie die Schule mit 16 verlassen werden, dann Sozialhilfe beantragen, in ihrer Gemeinschaft heiraten und den Rest ihres Lebens billiges Bier trinken werden. Wunderbar! Solche Leute neigen dazu, uns zu verachten, na gut, entschuldigt diesen Ausbruch, zurück zur Frage... Wir sind genug, wir haben gelernt, uns selbst zu versorgen, wir organisieren unsere eigenen Clubs (nunja, eigentlich gibt es nur einen richtigen), die Gigs, die hier stattfinden, werden von uns selbst organisiert, z.B. werden SOLSTICE bald hier spielen, aber wir werden das selbst in die Hand nehmen! Die Bands erhalten allmählich etwas Anerkennung, und es gibt hier keine zwei Bands, die gleich klingen, das ist doch schonmal was. Freut Euch schonmal auf die Alben von ABADDON INCARNATE und GESAE, die auf den französichen Label Seasons Of Mist erscheinen werden.

Ich denke, das Internet ist die Zukunft, ich bin zwar kein Riesen-Fan davon, aber ich surfe täglich, auch wenn ich die gleichen Sites immer und immer wieder besuche. Ich will eigentlich nicht jemand sein, der stundenlang in Chaträumen abhängt oder sämtliche Links, welche die sog. Suchmaschinen liefern, absurft, aber ich respektiere die Grundidee des Internets und außerdem ist E-Mail etwas tolles, immerhin sind die Server mit Sicherheit zuverlässiger als die Postämter in manchen Ländern. Wenn das Internet weiter wächst und die Preise weiterhin fallen, werden wohl immer mehr "Technophobe" online gehen.